Das AS1130 ist ein Uhrwerk der Adolph Schild S.A., gegründet 1896 in Grenchen, Schweiz. Die AS bestand bis 1983 und stellte in dieser Zeit zahlreiche Uhrwerke her - das bekannteste ist das AS1130. AS war eine Rohwerkefabrik, deren Uhrwerke von zahlreichen namhaften Herstellern in ihren Uhren verbaut wurden.

 

Das AS1130 ist ein besonders robustes und zuverlässiges Uhrwerk, das in den meisten Uhren der Wehrmacht verbaut wurde, deshalb trägt es auch den Beinahmen "Wehrmachtswerk". Original Wehrmachtsuhren sind an der eingravierten Versorgungsnummer zu erkennen, die immer mit "D" beginnt und mit "H" endet. (DH = Deutsches Heer). Die überwiegende Mehrheit der hergestellten AS1130 wurden jedoch in zivilie Uhren verbaut. Das Uhrwerk wurde noch lange nach Kriegsende hergestellt, in vielen Varianten.

 

Aufgrund der Robustheit, des sehr guten Drehmoments, der Ganggenauigkeit und der guten Ersatzteilversorgung ist das AS1130 die bevorzugte Basis für die Unikatuhren AZ der "Hamburger Feinuhrmacherei".

 

Die technischen Daten:

Durchmesser: 13 Linien (29,33mm)
Höhe: 3,8 mm
Zeiger: 3 (kleine Sekunde bei 6)
Schlagzahl: 18.000
Gangreserve: ca. 40 Stunden
Feder: 1.70 x 11.5 x 0.13 x 360mm
Zeigerdurchmesser: 1,50mm, 0,75mm,  0,20mm

 

Auf diese Daten konnten bei Bestellungen kein Einfluss genommen werden. Ansonsten konnten die Uhrwerkshersteller sehr wohl variieren. Das AS1130 gibt es mit oder ohne Stoßsicherung. (Die Variante ohne Stoßsicherung wurde auch nach 1945 noch hergestellt, eine Uhr ohne Stoßsicherung ist somit nicht automatisch ein "Vorkriegsmodell"). Es gibt verschiedene Variationen bezüglich der Anzahl (15-21) und der Position der Steine.

Mehrere Feinregulierungen waren erhätlich, z.B. der Schwanenhals.

Es gab das AS1130 mit und ohne Scheinchatons. Das Ankerrad konnte einen eigenen Kloben haben oder durch die Räderwerksbrücke gehalten werden. Eine besonders hübsche Variante verfügt über Scheinkloben für Anker- und Sekundenrad.

Üblicherweise ist die Oberfläche rhodiniert, es gibt aber auch Varianten  mit Gelb- oder Rotvergoldung. Die Oberfläche gibt es in matt, Perlschliff oder mit Genfer Streifen.

Für gewölbte Zifferblätter oder sehr kleine Gehäuse wurde das AS1130 auch mit einer 45°-Phase auf der Zifferblattseite ausgeliegert. Die Bodenseite gibt es ebenfalls mit und ohne Phase, wie auf den Bildern gut zu sehen ist.

 

Varianten der Steinanordnung

             
Ellipse 1 1  1  1  1 1
Ankerpalletten 2  2  2  2  2 2
Unruhlager 4  4  4  4  4 4
Ankerlager 2  2  2  2  2 2
Lager Ankerrad 2 2 2 2 2 2
Decksteine Ankerrad    1   1  1 1
Lager Sekundenrad 2  2  2  2  2 2
Decksteine Sekundenrad          1 1
Lager Kleinbodenrad 2  2  2  2  2 2
Decksteine Kleinbodenrad           1
Lager Minutenrad      2  2  2 2
             
Summe 15  16 17  18  19 21

 

Nicht alle Steinanordnungen sind sinnvoll, auf die Decksteine am Kleinbodenrad muss kein großer Wert gelegt werden. Die Lagersteine am Minutenrad erscheinen da schon sinnvoller. 

Eine besonders schöne Variante eines 15-Steinigen Werkes finden Sie hier.

eigene Herstellung: "Regulator" auf AS1130-Basis eigene Herstellung: "Doctor" auf AS1130-Basis
 
eigene Herstellung: Einzeigeruhr auf AS1130-Basis eigene Veredelung eines AS1130-Umbaus auf Regulatoranzeige
Feinregulierung "Schwanenhals", "Sammlers Liebling" Regulierung Incastar

 
Incablock Stoßsicherung ohne Stoßsicherung
Grundform, 17 Lagersteine Grundform, Rotvergoldung und aufwendige Gravur des Logos
 Scheinkloben, sehr selten in Verbindung mit Stoßsicherung Ankerradkloben
 
 AS1130 mit 15 Steinen besonders hübsche Werke bekommen einen Schauboden
späte Variante, aber sinnvoll: Regulierung mit beweglichem Rückerhebel und Spiralklötzchen Auf der Grundplatine, unterhalb der Unruh findet sich die Signatur "AS1130"
   
17 Steine, vergoldete Scheinchatons, ohne Stoßsicherung, nachträglich gebläute Schrauben noch unrestauriert: frühes Werk mit 15 Steinen, Scheinchatons, ohne Stoßsicherung, Metalllager für Minutenrad